Ich träume davon, dass wir einmal künstliche Intelligenz so nutzen können, um Anzeichen von neuen Gewaltausbrüche in Europa zu erkennen und damit die UNO-Blauhelme zu unterstützen. Das gäbe uns die Möglichkeit, rechtzeitig auf Konfliktereignisse zu reagieren. So könnten wir den Frieden sichern. Für mich persönlich bedeutet Frieden, dass ich mich frei bewegen kann, ohne befürchten zu müssen, in einem Land festzusitzen. Frieden ist der Garant, dass keine Menschen getötet werden, keine Vergewaltigungen stattfinden und dass die Menschenrechte sicher sind.
 
Als Friedensaktivistin und Menschenrechtlerin bin ich der Neutralität verpflichtet. Kritik an der Regierung schließe ich aus. Mein wichtigstes Ziel ist, die Menschen durch meine Vorträge zur Demokratiebildung nachhaltig zu sensibilisieren. Die Schilderung meiner schrecklichen Erlebnisse, wenn Demokratie einmal zerbricht, steht dabei im Vordergrund. Meine Arbeit mit Schulen ist ein wesentlicher Bestandteil meines Engagements. Heute ist man schon mit 16 Jahren bei der Europawahl wahlberechtigt. Ich möchte junge Menschen motivieren, sich an den Wahlen zu beteiligen, und erkläre ihnen in einfachen Worten, wie das funktioniert, und wer sie dabei unterstützen kann.
 
In einer zeitgemäßen Gesellschaft, geprägt von einem ständigen Strom von Informationen durch Social Media und vielfältige Informationsquellen, ist es von entscheidender Bedeutung, junge Menschen dort abzuholen, wo sie sich befinden. Die herkömmlichen Lehrmethoden in Bezug auf politische Bildung und Inhaltsvermittlung stoßen zunehmend an ihre Grenzen, während eine junge Generation, geprägt von schnellen Informationszyklen, eine dynamischere und interaktivere Lernumgebung benötigt.
 
Es ist unbestreitbar, dass Jugendliche und junge Erwachsene heutzutage über ein breites Spektrum an politischen Themen informiert sind. Dennoch besteht eine Kluft zwischen dieser Informiertheit und einem tiefgreifenden Verständnis für Demokratie, politische Prozesse und die Bedeutung von Wahlen. Um diesem Missverhältnis entgegenzuwirken, bedarf es dringend einer Überarbeitung der Bildungspläne, um den Anforderungen und Interessen dieser Generation gerecht zu werden.
 
Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass junge Menschen authentisch erreicht werden können, wenn sie in ihrer Sprache und ihrem Medium angesprochen werden. Werkzeuge wie der Wahl-O-Mat, Das Tool DeinWal sowie das Portal Parteivergleich.eu bieten ihnen die Möglichkeit, politische Programme und Werte mit ihren eigenen Vorstellungen zu vergleichen. Durch einen Zugang zu verschiedenen Meinungen und Ideologien können sie eine informierte Entscheidung treffen und ihre politische Identität formen.
Es ist auch wichtig anzuerkennen, dass soziale Medien und andere Interessen für junge Menschen oft eine höhere Priorität haben. Daher müssen politische Bildungsinitiativen in diesen Raum eintreten und relevante Informationen auf ansprechende Weise präsentieren.
 
Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Förderung von Verständnis und Empathie zwischen den jungen Menschen. Angst vor dem Unbekannten kann zu einem Mangel an Verständnis und Zusammenhalt führen. Deshalb ist es wichtig, eine offene und ehrliche Diskussion zu führen und den jungen Menschen eine Stimme in der Politik zu geben.
 
Ich bin fest davon überzeugt, dass in der Generation der technikaffinen, KI-interessierten jungen Menschen ein enormes Potenzial liegt. Es liegt an uns, dieses Potenzial zu erkennen und zu fördern, indem wir die Schulbildung entsprechend anpassen und ihnen die Werkzeuge und Kenntnisse vermitteln, die sie benötigen, um aktive und informierte Bürgerinnen und Bürger zu werden.