Wo KI bei uns Anwendung findet, ist in der Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben wie dem Verfassen von E-Mails, auch um unsere deutschsprachigen Korrespondenzen flüssiger und stilistisch besser zu gestalten. Große Kanzleien entwickeln möglicherweise eigene juristische KI-Systeme. Für kleinere Kanzleien wie die unsere sind solche Lösungen aber noch nicht angekommen. Die slawische Sprache, speziell das Tschechische, stellt zusätzliche Herausforderungen für die Entwicklung großer Sprachmodelle dar.

Was zeichnet einen guten Anwalt aus? Erfahrung: das Wissen darüber, welche Lösungsansätze in einem bestimmten Fall funktionieren könnten und was für den konkreten Mandanten das Beste ist. Zudem bringt ein menschlicher Anwalt Empathie mit, die eine KI so nicht bieten kann. Ich glaube auch, die Bestimmung gesetzgeberischer Entwicklungen sollte in den Händen von Menschen und Parlamenten bleiben. KI wird künftig in der Lage sein, eine gute Klageschrift zu verfassen, einen Vertrag zu erstellen und in ähnlichen juristischen Aufgaben zu assistieren.

Das ist aus meiner Sicht nicht nur unbedenklich, sondern sogar vorteilhaft. Insgesamt denke ich, dass sich die Rolle von Juristen durch den Einsatz von KI stark zum Besseren verändern wird. Mit einer solchen Assistenz könnten wir weniger Zeit für dieselben Ergebnisse benötigen, was die rechtliche Beratung erschwinglicher machen würde. In einem Rechtsstaat sollte der Zugang zu guter juristischer Beratung für alle möglich sein, nicht nur für Wohlhabende.“