Das bisschen KI… Frauen und Technik

Das bisschen KI… Frauen und Technik

Das bisschen KI... Frauen und Technik

1977 tönte der Schlager „Das bisschen Haushalt… sagt mein Mann“ von Johanna von Koczian aus den Transistorradios der Nation, der die traditionelle Rollenverteilung in der Hausarbeit ironisierte. 2024, in Zeiten von Beyoncé und Nicki Minaj, kann man über die Darbietung von Koczian in einer SWR-Sendung vor Studiopublikum (inklusive Altkanzler Helmut Schmidt) nur milde lächeln. Echt?

2024 hat das Heimchen am Herd ausgedient. Was stattdessen dominiert, ist die perfekte Allianz aus biedermeierlicher Konvention und spätkapitalistischem Leistungszwang: die weibliche Standardnorm der Super Woman. Super Woman kann alles – hat alles zu können: Haushalt, Kinder, Karriere….KI?

Wie eine Meta-Analyse von 16 Studien mit mehr als 100.000 Teilnehmern aus 26 Ländern zeigte, setzen (gerade junge( Frauen im Durchschnitt 25 Prozent weniger KI-Tools ein als ihre männlichen Kollegen. Egal, welche Ausbildung, welcher Job, welches Land. Bei ChatGPT etwa liegt der der Frauenanteil weltweit bei 42 Prozent, bei Claude sind es 31 Prozent.

Frauen scheinen eher bereit, noch eine Ladung Wäsche zu bügeln, noch eine Powerpoint-Präsentation zu erstellen, noch eine Runde Muffins zu backen, als mit Sprachmodellen zu experimentieren. Laut Studienlage vertrauen sie ihren technischen Fähigkeiten nicht genug und glauben auch nicht an einen konkreten Nutzen von KI. „Die wirtschaftlichen Folgen könnten dramatisch sein“, so der FAZ-FAZ-Digitalexperte Holger Schmidt, denn: „Schätzungen zufolge wird KI die Arbeitsproduktivität in den nächsten zehn Jahren um bis zu 20 Prozent steigern.“

Ich glaube, wir sind im Begriff, eine Riesenchance zu mehr Chancengleichheit flöten gehen zu lassen. KI könnte künftig nicht mehr, sondern weniger Mental Load bedeuten. KI ist keine Waschmaschine. Was man 1977 ironisch als „bisschen Haushalt“ besang, wird faktisch bis 2024 still auf sich genommen. Neben, trotz und zwischen all der anderen, schier unzähligen (oft genauso unbezahlten) Überstunden.

KI ist keine Waschmaschine und auch keine Excel-Tabelle. KI ist weder „Haushaltspflicht“ noch lästiges Fortbildungsprogramm. Sie könnte eine der größten Equalizer unserer Zeit werden.

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