Blog

GesellschaftDalith Steiger-Gablinger

Dalith Steiger-Gablinger

Co-Founder und Managing Partner von SwissCognitive, AI Ventures, Advisory & Research

Die Transformation muss von innen kommen. Das ist essenziell für die Zukunft und betrifft alle Generationen. Wir können nicht passiv warten, dass Lösungen zu uns kommen – sei es in Unternehmen oder zu Hause. Wir sollten die Dinge auch aus einer philosophischen Perspektive betrachten und proaktiv sein, vorausschauen und antizipieren, was kommen könnte, und was wir wollen.

Das Konzept des „Déjà-vu“ bezeichnet das Gefühl, eine Situation schon einmal erlebt zu haben. Aber es gibt auch ein „Jamais-vu“ – eine eigentlich bekannte Situation wir als neu empfunden. Diese Art von Unvorhergesehenem sehe ich auch in der Entwicklung der Menschheit mit KI. Es geht nicht darum, bekannte Muster zu wiederholen, sondern darum zu überlegen, was wir aus der digitalen Welt machen wollen. Nicht alles, was möglich ist, sollte umgesetzt werden. Wir wollen nicht, dass KI-Systeme menschliche Ziele verfolgt, wie z. B. Heiraten. Sie sollten die Menschen vielmehr in ihren Lebenszielen unterstützen.

Wir brauchen eine Vision dessen, was wir erreichen wollen. Nicht nur wir persönlich, auch die Demokratie und die Gesellschaft als Ganzes. Es ist entscheidend, eine klare Vorstellung von unseren Werten zu haben – und davon, wie diese Werte heute infrage gestellt werden. Mit wachsender Weltbevölkerung und erhöhtem Bedarf an Nahrungsmitteln brauchen wir eine Demokratisierung der KI. Diese betrifft nicht nur die Technologie selbst, sondern auch ganz grundlegende Dinge, wie Zugang zum Internet. 

Ich halte es für wichtig, das System aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Statt Menschen etwa dazu zu verpflichten, anzugeben, welche generativen KI-Tools sie verwenden, sollten wir davon ausgehen, dass sie solche Tools eben nutzen – es sei denn, sie garantieren, dass ihr Werk ein persönliches Original ist.
 
Menschen sollten mit der Signatur ihrer Werke Urheberschaft beanspruchen können. Bei wissenschaftlichen Arbeiten wäre es wichtig, dass man den Teil, den man selbst kreiert hat, wie eine Schlussfolgerung, mit einem eigenen Zeitstempel versehen kann. So kann auf der einen Seite geistiges Eigentum (IP) dokumentiert, auf der anderen die Nutzung generativer Tools transparent gemacht werden. Mit der Blockchain-Technologie könnte es möglich werden, bei wichtigen Erfindungen, Texten oder Bildern eine Urheberkennzeichnung hinzuzufügen. Mit dieser Nachverfolgbarkeit könnte jeder in der Wertschöpfungskette seinen Anteil erhalten. Wenn andere auf der Basis meiner Arbeit aufbauen, wäre es fair, einen Prozentsatz als ‚Cashback‘ zu erhalten. Technologisch ist dies lösbar und ich bin überzeugt, dass es einfacher sein wird, es so zu handhaben.

Bei der Anerkennung von geistigem Eigentum reduziert diese Methode die Debatte erheblich auf die beteiligten Parteien. Dies ist eines der ‚Aha-Erlebnisse‘ bezüglich der Möglichkeiten, Menschen mit Technologie zu schützen. Natürlich könnte jemand meine Signatur fälschen. Aber letztendlich können alle Systeme gebrochen werden, weil Menschen nicht immer Gutes tun, wie das Beispiel Deepfakes zeigt. Trotzdem können wir Systeme entwickeln, die maximale Sicherheit bieten, wie Banken es bewiesen haben. Wir müssen proaktiv denken und Sicherheit als Grundstein in der Entwicklung von KI-Systemen sehen: Es ist entscheidend, dass wir von Beginn an sichere und verantwortungsvolle Systeme entwickeln, statt erst im Nachhinein zu überlegen, wie wir sie sicher gestalten können.

Benjamin Franklin bringt es auf den Punkt: “If you fail to plan, you are planning to fail!” “Wenn man es nicht schafft zu planen, dann plant man, es nicht zu schaffen.“

Back To Top

human ist das Leitmedium für strategische Entscheider:innen und alle, die mit KI arbeiten und leben werden. Wir stellen den Menschen in den Mittelpunkt. Für eine lebenswerte Zukunft aller.

Folgen Sie unserer Einladung zum Dialog – werden Sie Teil einer spannenden Reise…

Social